Manchmal sind meine Patienten überrascht, das "blosses Reden" Krankheiten "behandeln" kann. Dabei denken sie an an eine medizinische Therapie, bei der mit Medikamenten und anderen Maßnahmen Erkrankungen behandelt werden.
Später stellen sie fest, dass es ihnen besser geht, ihre Symptome abklingen und Lebensentscheidungen mit ihren Herausforderungen besser bewältigt werden.
Wenn Patienten gegen Therapieende sich an den Anfang erinnern, den Verlauf Revue passieren lassen, beschäftigt sie auch die Frage, durch was und wie diese Besserung möglich wurde.
Zu dieser Frage haben Sigmund Freud und seine Nachfolger sehr unterschiedliche theoretische Konzepte entwickelt. Gemeinsamer Bezugspunkt der therapeutischen Arbeit ist die Aufdeckung und Veränderung unbewusster Beziehungs-erfahrungen. Wie wir am besten über das reden, was sich im therapeutischen Prozess vollzieht, bleibt auch in Zukunft offen.
Für meine Patienten habe ich eine andere Antwort gefunden dank der Orientierung und kreativen Impulse, die mir die Arbeit des italienischen Psychoanalytikers Antonio Ferro gegeben hat:
Vielleicht kommt es nicht so sehr darauf an, wie wir theoretisch über das reden, was sich ereignet hat, sondern dass sich etwas in der therapeutischen Beziehung ereignen konnte, was unseren Patienten ein besseres Leben ermöglicht.5